Vor jedem Landeskongress (LaKo) diskutieren wir über den Leitantrag des Landesvorstandes und die weiteren Anträge, die von den Bezirksverbänden, Landesarbeitskreisen (LAK) oder einzelnen Mitgliedern gestellt wurden.
Diese Anträge sind vorher in unserem Alex-Müller-Verfahren (AMV) von den Mitgliedern gerankt worden und werden dann in dieser Reihenfolge ein paar Wochen später auf dem LaKo behandelt.
Nachdem die Reihenfolge der Anträge durch den Landesvorstand veröffentlicht ist, treffen wir JuLis CWS uns, um eine gemeinsame Positionierung des Bezirksverbands auf dem Landeskongress abzustimmen. An dieser bezirksinternen Antragsberatung etwa eine Woche vor dem LaKo darf jedes Mitglied teilnehmen, stimmberechtigt sind aber nur die Mitglieder des Bezirks. Wie auch in Parlamenten gibt es drei Lesungen, d.h. Beratungsrunden: in der Ersten Lesung wird der Antrag und das Thema allgemein diskutiert; in der Zweiten Lesung wird Abschnitt für Abschnitt vorgegangen: jemand äußert Kritik am bestehenden Inhalt oder der Formulierung und macht Änderungsvorschläge, es wird darüber diskutiert, andere Änderungen werden vorgeschlagen und schließlich wird darüber abgestimmt. Manchmal sind auch bei uns JuLis die Diskussionen so hitzig, dass wir eine Rednerliste brauchen. Dann meldet man sich per Handzeichen, um vom Sitzungsleiter auf die Rednerliste gesetzt zu werden. Bei sehr hitzigen Themen erinnert der Sitzungsleiter daran, dass wir eine Rednerliste haben 😀 In der Dritten Lesung wird noch mal über den gesamten Antrag beraten, mit den Änderungen, die wir gerade jeweils mit Mehrheiten beschlossen haben. Und schließlich wird über den gesamten geänderten Antrag abgestimmt. Der Sitzungsleiter fragt der Reihe nach ab: Wer stimmt zu? Wer ist dagegen? Wer enthält sich? Mit diesen mehrheitlich beschlossenen Änderungswünschen treten wir dann auf dem Landeskongress auf und vertreten dort die vereinbarte Meinung des Bezirks CWS.
Und bei uns JuLis gibt’s natürlich immer gutes Essen und geile Drinks 😀
Und warum wir uns gerne treffen? Bei uns Liberalen sind politische Diskussionen tatsächlich politisch und nicht persönlich. Man trifft junge Menschen mit einem ähnlichen Weltbild und einer ähnlichen Mentalität, die versöhnlich ist und auf Interessenausgleich abzielt. Denn nur da, wo jeder das Bedürfnis des Anderen nach Freiraum zur Selbstentwicklung anerkennt, ist auch für einen selbst genug Freiraum vorhanden, in dem er oder sie sich wohlfühlen kann.